Bergwerk Göttelborn

Grube Göttelborn 1886/87 - 1. September 2000
Als Vorläufer des Kohlenabbaus im Bereich Göttelborn kann man zwei Privatgruben des 18. Jahrhunderts in Quierschied und Wahlschied bezeichnen. Grube Göttelborn wurde 1886/87 gegründet, als kurz nach der Genehmigung mit dem Abteufen der ersten beiden Schächte begonnen wurde. Schon ab 1887 wurde die Grube zum Standort der Grubeninspektion X erklärt. Schacht III folgte unter französischer Verwaltung 1921 und wurde 1927 als Ersatz für den nunmehr stillgelegten Schacht I in Betrieb genommen. Unter NS-Verwaltung wurde Göttelborn der Gruppe Mitte zuteilt und zunächst mit Brefeld dem Bergwerk Camphausen unterstellt, ab 1938 aber wieder als selbständiges Bergwerk geführt. Göttelborn wurde unter den wechselnden Bergverwaltungen von der preußischen Zeit bis zur jüngsten Gegenwart kontinuierlich modernisiert: 1951 wurde die höchste Belegschaftszahl mit 4.309 Personen erreicht, die Fördermenge von nahezu 2 Millionen Tonnen Kohle wurde jedoch nach weiteren Modernisierungen im Jahr 1970 mit einer Belegschaft von nur noch 2.662 Personen erreicht. Zwischenzeitlich war Göttelborn die Hauptschachtanlage des Verbundbergwerks Reden. Noch 1989 wurde über dem neu begonnenen Großschacht IV ein landschaftsprägendes, weithin sichtbares Betongerüst errichtet, im Volksmund scherzhaft „Weißer Riese“ genannt, in Anspielung auf eine Figur aus der Waschmittelwerbung. Göttelborn war bis zur Stillegung eine der leistungsfähigsten Gruben an der Saar. Die Bergbaugeschichte Göttelborns fand auf Beschluß der Landesregierung sowie der Deutschen Steinkohle AG (DSK, Sitz: Herne/NRW) durch Einstellung der Förderung am 1. September 2000 ihr Ende. Damit ist die drittletzte Grube im Saarrevier geschlossen. Die beiden verbleibenden Standorte Warndt und Ensdorf sind nur bis 2005 gesichert, und auch dies nur bei ständigem Personalabbau. Das Ende von Göttelborn ist zugleich das Ende des Bergbaues im gesamten östlichen Saarland, da auch die Kohlefelder der früheren Grube Reden von Göttelborn erschlossen wurden. Von den Tagesanlagen aus der Anfangszeit der Grube ist nichts erhalten. Aus der Zeit der französischen Bergverwaltung stammen das Fördergerüst an Schacht III (1925-26), errichtet von der Firma B. Seibert (Saarbrücken) und 1937-1939 verstärkt, und das zugehörige Fördermaschinenhaus, ein vierfach gegiebelter Stahlfachwerkbau, mit elektrischer Maschine von Dingler (Zweibrücken) und Siemens-Schuckert aus dem Jahr 1936